1931 bis 1948 - 1949 bis 1959 - 1961 bis 1981 - 1986 bis 1992 - 1998 bis 2006
Die Orden der Sonnies - Tollitäten
 
     
   
 
Schon die Gründerinnen des Damenkomitees Sonnige Rheinländerinnen waren selbstbewusste und moderne Frauen.
Am 13.01.1931 waren sie noch die sogenannten Damen des Elferrats der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft
von 1860. Am 14.01.1931 beschloss man sich eigenständig zu machen und gründete das heutige Damenkomitee Sonnige
Rheinländerinnen. Erste Präsidentin wurde Frau Henriette Lemmerz. Laut Protokoll schloss die Präsidentin die
Gründungsversammlung mit dem Ausruf: "Es lebe der Karneval und dreimal Vell Sonn!"

An Weiberfastnacht, dem 12.02.1931 fand bereits der erste Kaffeeklatsch im legendären Königswinterer Hof statt.
In dem Protokoll hieß es hierzu: "Der Präsidentin gebührt unser Dank. Sie ist eifriger Kämpfer gegen Griesgram und Zank.
Sie hat den Kampf aufs Beste organisiert, gibt Garantie, dass heute die Männer rasiert. Kanonen sind aufgefahren ins
Gefecht, die vernichten das Speien gegen das männliche Geschlecht. Der Sieg, er wird unser sein, denn wir sind ja
unter uns Frauen allein."
Gründungsorden 1931
 
     
   
  An Weiberfastnacht 1933 konnten bereits 350 jecke Wiewer im Westfalenhof gezählt werden.
Die Sonnigen engagierten sich jedoch auch weit über den Karneval hinaus in der Altstadt Königswinter.
So verkauften sie z.B. im Jahre 1937 auf dem Winzerfest ihre selbstgemachten Reibekuchen. Leider ging der
erhoffte Erlös allerdings nicht in unsere Kasse sonder floss ins Stadtsäckel, da wir den Stand nicht ausdrücklich
als Verzehrstand angemeldet hatten.

1938 entschloss man sich dann eine gemeinsame Sitzung mit der GKKG aufzuziehen. Es kam am 06.02.1938 zum
närrischen Wettstreit zwischen uns und dem sogenannten "starkem Geschlecht". Hierzu schrieb der Kölner Stadtanzeiger:
"Zum ersten Mal seit langen Jahren sind die Sonnigen mit den Männern in einer Karnevalssitzung in Konkurrenz getreten.
Es zeigt sich, dass die Sonnigen unter ihrer Präsidentin Henriette Lemmerz wirklich eine sehr ernst zunehmende Konkurrenz
ist, so dass die Königswinterer Karnevalsgesellschaft sich bei ihrer nächsten Sitzung auf die Hinterbeine setzen muss."
 
     
   
  Während der schweren Jahre des Krieges und der Nachkriegszeit fanden knapp zehn Jahre lang keine Sitzungen
mehr statt, doch die internen Treffen der Mitglieder blieben entgegen allen Widrigkeiten bestehen.
So schrieb unsere Präsidentin an Weiberfastnacht 1942 in das Protokollbuch: "Wenn auch keine Zeit zum Feiern da ist,
so nahm ich trotzdem die Feder, sie kämen alle von fern und von nah, an den Sonnigen hängt ja ein jeder.
Drum feiern wir heute im schlichten Kreis und zehren von glanzvollen Stunden bis alle Menschen gesunden.
Mit ungebrochenem rheinischen Humor wollen wir uns die Treue halten. Der Karneval bleibt, das geloben wir,
in unseren Reihen erhalten."